Clémentine et Léon - Yves Duteil

Karoline und Karl - Yves Duteil

Deutsch D. Kaiser

Karoline und Karl Sonnenschein,
die Uhren verkaufen in Kathrein,
die lernten sich kennen im Café am Kanal.
Ihre Zeitung gab’s dort im Regal.
Bald war Hochzeit am Valentinstag
ohne Eltern und Paten und ohne Festtag.
Die Fanfare die spielte Chopin frohgemut.
Karoline und Karl ging es gut.

Karoline hat nach Kundschaft gegiert,
und dabei Zifferblätter poliert.
Im sauberen Schurz hat Karl die Uhren geschmiert,
und für alle im Ort repariert.
Zwischen Stempeln und dem Kassenbuch
stand ein Körbchen mit Bonbons für Kinderbesuch.
Kuckucksuhren waren zu hören bis spät in der Nacht,
Viertelstündlich und das mit Bedacht.        

Intermezzo

Zwei Söhne hatten Karl und Karoline.
Das Haus musste wachsen, wie es schien.
Sie kauften dann vom Nachbarn ganz günstig das Haus.
Ja, bis da sah das Leben gut aus.
Doch der Krieg kam und alles ging verloren.
Karoline hat ihr Los für Mann und Söhne beschworen.

Glockenklang freute nicht mehr die Menschen im Haus,
Als der Karl an die Front musst hinaus.

Intermezzo

Ihren Schmuck hat verkauft Karoline.
An den Hals hängt sie den Trauring hin.
Ihre Kinder machten ihr gar Sorgen zuhauf.
So vergaß sie der Jahreszeiten Lauf.
Alle Uhren standen still zur selben Zeit.
Alle sehnten den Kämpfer zurück jederzeit.
Als ihr Karl eines Tags in der Tür vor ihr stand,
kniff sie sich, damit sie’s auch verstand.

Intermezzo

Karoline und Karl Sonnenschein
weihten ihr Geschäft abermals ein.
Sie eröffneten’s wieder am Valentinstag.

Küsschen hörte man den ganzen Tag.
Hergestellt hatte er ganz allein
eine Standuhr, die spielte Musik von Chopin.
Alle Leut’ luden sie zur Eröffnung dann ein,
alle Freunde, alle Nachbarn, Cousine und Cousin,
die Fanfare und den ganzen Gesangverein.
So geht’s zu in Kathrein.