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Bonjour!

Ich übersetze französische Chansons ins Deutsche … und singe Sie auch als “Chant Song Surprise”.

Orly - Jacques Brel

Orly - Jacques Brel

Orly

Deutsch D. Kaiser

Mehr als zwei Tausend sind‘s,
Doch ich seh nur die zwei.
Der Regen, wie‘s mir scheint
hat sie verschweißt, vereint.
Mehr als zwei Tausend sind‘s,
Doch ich seh nur die zwei.
Ich glaub‘, sie sagen was.
Ich lieb dich, sagt er ihr.
Ich lieb dich, sagt sie ihm.
Aber ich glaub, versprechen
tun sie einander nichts.
Die beiden sind zu mager,
um unehrlich zu sein.

Mehr als zwei Tausend sind‘s,
Doch ich seh nur die zwei.
Plötzlich bricht’s aus ihm raus.
Er bricht in Tränen aus,
obwohl um sie herum
Fettwänste schwitzend stehn,
und Hoffnungsträger zeigen
mit der Nas auf die beiden.
Doch diese Entzweiten,
ergriffen vom Leiden,
lassen dem Hundevieh,
das Urteil über sie.

Das Leben gibt nie etwas her!
Verdammt nochmal! Orly ist sonntags so leer
ohne oder mit Musik (Bécaud).

Und jetzt weinen sie gar.
Ich meine jetzt die zwei.
Vorhin meinte ich nur ihn
als ich vom Weinen sprach.
So verschränkt wie sie sind,
hören sie nichts mehr als
das Schluchzen des Andren.
Und dann, und dann unendlich lang,
als seien sie im Gebet,
trennt sich der Leib vom Leib,
mit einer Langsamkeit.
Und dann sind sie entzweit.
Beide Leiber zerrissen,
und ich hör den Aufschrei.
Sie ergreifen sich erneut,
und werden wieder eins,
werden wieder entflammt.
Und zerreißen aufs Neu,
wobei die Augen klammern.
Und als sie rückwärts gehn,
wie das Meer zurück weicht,
vollziehn sie den Abschied.
Sie stammeln einige Wörter,
bewegen kurz die Hand.
Plötzlich flieht er dahin,
flieht ohne Blick zurück .
Dann schwindet er hinaus,
verschluckt durchs Treppenhaus.

Das Leben gibt nie etwas her!
Verdammt nochmal! Orly ist sonntags so leer
ohne oder mit Musik (Bécaud).

Dann schwindet er hinaus,
verschluckt durchs Treppenhaus.
Und sie, sie bleibt zurück,
mit gekreuzigtem Herz.
Ihr Mund, offen bis zum Rand
bringt keinen Laut zustand.
Sie kennt jetzt ihren Tod.
Er ist vorbei gerannt.
Sie dreht sich um, nochmal,
und noch ein weiteres Mal.
Die Arme hängen schmal.
Alt ist sie tausend Jahr.
Die Tür ist zugefallen.
Jetzt ist sie ohne Licht.
Sie dreht sich um sich selbst.
Und schon weiß sie genau.
Sie wird sich immer drehen.
Sie hat Männer gehen sehen,
doch hier geht ihre Liebe.
Die Liebe hat ihr gesagt,
sie ist zurück im Nichts.
Nun strebt sie Zielen zu,
die ein Leben lang warten.
Sie ist wieder wehrlos,
so käuflich wie ein Los.
Ich bin da, geh ihr nach.
Ich kann nichts für sie tun.
Die Menge zehrt sie auf
wie irgendeine Frucht.

Jaurès - Jacques Brel

Jaurès - Jacques Brel

On n'oublie rien - Jacques Brel

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