Les Remparts de Varsovie - Jacques Brel

Der Warschauer Stadtwall

Deutsch D. Kaiser

Madame schwenkt ihren Arsch auf dem Stadtwall von Warschau rum.
Madame tanzt mit dem Herz verrückte Ringelreihen herum.
Madame wirft Schatten auf Italiens Stadtplätzen herum.
Ich finde, Madame lebt mit Schwung.

Madame führt morgens Spuren schlafloser Nächte mit sich rum.
Madame reitet mit Seelenschmerz und ihren Schrullen rum.
Madame schleppt einen Dummkopf, der sie schön nennt, mit sich rum.
Ich find` Madame verwöhnt, rundum.

Während ich, schaff jede Nacht, an der Garderobe, im Alkazar.

Madame sie dehnt den Sommer in den Süden Frankreichs aus.
Madame trägt ihre Brüste hoch. Das sieht einladend aus.
Madame, lebt ihren Spleen rund um den Bodensee ganz aus.
Ich find, Madame kennt sich gut aus.

Madame führt ihren Hund Byzanz, die Schwarzwurst, täglich aus.
Madame schmückt ihre Kindheit nach Belieben günstig aus.
Madame kommt mit ihrem russischen Akzent immer gut raus.
Dabei ist Valence ihr Zuhaus.

Aber ich, steh jede Nacht, hinter der Bar im Alkazar.

Madames Haar riecht nach China-Stäbchen wie nach altem Brauch.
Madame beäugt nur alte Herren, deren Schornstein raucht. 
Madame verstreut ihr Lachen, wie andre Frauen ihr Vaselin.  
Madame ist eine Schwindlerin.

Madame trägt ihren Schwips vom Schnaps im Glas und im Pokal.
Madame schleppt mit sich Gene von Offizieren, zig-tausendmal. 
Madame nennt mich Tata Jacqueline. Das macht sie überall.  
Ich find Madame ist ein Scheusal.

Während ich, steh jede Nacht, als Sängerstar im Alkazar.

Madame lässt ihre Hände umhergehen im Armee-Korps.
Madame bringt meinen Kies finsterem Gesindel am Stadttor.
Madame fährt gerne Kutsche, wenn sie mich als Zugpferd hätt.
Ich finde das von ihr nicht nett.

Madame spielt im Casino und ich lös sie wieder aus.
Madame trägt gerne Schmuck. Die Rechnung flattert mir ins Haus.  
Madame fährt mein Rolls-Royce. Vor Gläubigern nimmt sie Reissaus.
Ich find, nun will sie schnell nach Haus.

Während ich, spül` jede Nacht, das Inventar im Alkazar.