Paris (August 1944) - Louis Aragon
Paris
Deutsch D. Kaiser
Wo ist es schön selbst zur Gewitterzeit?
Wo ist es hell selbst im Herzen der Nacht.
Die Luft trägt Wein und Mut gebiert das Leid.
Durch Fensterscherben noch die Hoffnung lacht.
In Häusertrümmern wird Musik gemacht.
Erstanden aus der Glut, niemals verglüht,
Als ewiges Licht des Vaterlandes Gut,
Vom Point-du-Jour bis Père Lachaise erblüht
Der süße Rosenstrauch mit viel Anmut.
Ihr Leute all, das ist Pariser Blut.
Kein Glanz ist wie Paris im Pulverdampf,
Keine Aufrührerstirn makellos wie Paris.
Nichts ist so stark, wie Blitz und Donner im Kampf,
Wie mein Paris, das Todesmut bewies,
So schön wie mein Paris, das ich hier pries.
Nichts bracht mein Herz zum Schlagen je so fest,
Nichts, das mich je so lachen und weinen lässt,
Wie meines Volkes Ruf zum Siegesfest.
Nichts ist so groß wie ein zerrissenes Totenkleid.
Paris, Paris, aus eigner Kraft befreit.