Französische Chanson-Texte auf deutsch

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On n'oublie rien - Jacques Brel

Man vergisst nichts

Deutsch D. Kaiser

Man vergisst nichts, gar nichts.
Man vergisst wirklich nichts.
Man vergisst nichts, gar nichts.
Man passt sich an, sonst nichts.

All die Abreisen, die uns was vorgaukeln,
all die Schiffsreisen, die uns schaukeln,
von Landschaften zu Landstrichen,
von Gesichtern zu Gesichtern.
All diese Häfen, jede Bar,
in der für alle ein Kater war,
wo man das Morgen-Grauen trifft,
wo man im Kino Whisky kifft.
Nichts von alldem, nichts auf der Welt,
das unser Gedächtnis je behält,
lässt vergessen, wie‘s wirklich ist,
dass die Erde in Wirklichkeit rund ist.

Man vergisst nichts, gar nichts.
Man vergisst wirklich nichts.
Man vergisst nichts, gar nichts.
Man passt sich an, sonst nichts.

Nicht dieses Nie, nicht dieses Immer,
ich liebe dich, Liebesgewimmer,
das durch die vielen Herzen dringt
von grau zu grau, und Tränen bringt.
Gegen Langeweile ihre weiße Pracht,
für ein Halsband, nur eine Nacht,
das man ihr morgens wieder abtrumpft,
mit dem Versprechen der Rückkunft.
Nichts von alldem, nichts auf der Welt,
das unser Gedächtnis je behält,
lässt vergessen, wie‘s wirklich ist,
dass die Erde in Wirklichkeit rund ist.

Man vergisst nichts, gar nichts.
Man vergisst wirklich nichts.
Man vergisst nichts, gar nichts.
Man passt sich an, sonst nichts.

Nicht mal die Zeit, wo ich ersinne wieder
für mein Bedauern tausend Lieder.
Nicht mal die Zeit, wo meine Falten
sich für Erinnerung an ein Lächeln halten.
Nicht dieses Bett, wo meine Bedauern
den Tod antreffen, ihm auflauern.
Nicht dies ersehnte große Bett,
das ich so gern wie ein Fest hätt.
Nichts von alldem, nichts auf der Welt,
das unser Gedächtnis je behält,
lässt vergessen, wie‘s wirklich ist,
dass die Erde in Wirklichkeit rund ist.

Man vergisst nichts, gar nichts.
Man vergisst wirklich nichts.
Man vergisst nichts, gar nichts.
Man passt sich an, sonst nichts.